Stellt Euch vor, die Deutsche Welle oder vielleicht die ARD würde eine Sendung ausstrahlen, die vorhätte, Bundeskanzlerin Angela Merkel als die verbesserte Version von Bismarck darzustellen. Man kann sicher sein: es würde zu Protesten kommen und wahrscheinlich würden manche die Justiz einschalten, um zu ermitteln, wie der Staat Steuergelder für einen solchen unverschämten Personenkult ausgeben kann. Die Deutsche Welle ist zwar nett zu Merkel, aber nur nett. Die ARD/ZDF sind zwar respektvoll zur Bundeskanzlerin, aber nur das. Oft können Journalisten gnadenlos zu ihr sein, was gut für die Demokratie ist. Stellt Euch nun vor, Deutschland hätte eine Person, die von den Deutschen als eine Mischung von Otto dem Grossen, Bismarck und Claus Schenk Graf von Stauffenberg angesehen würde.
Venezolaner verehren Simón Bolívar zu Unrecht auf diese Art und Weise. Bolívar war sehr klug, so dass er den Personenkult um sich selbst zu fördern wusste, wie der alte Karl Marx ganz genau erkannte. Die venezolanischen Militärs und Caudillos haben dies aber seit Bolívars Tod 1830 ganz unverschämt ausgenutzt. Sie haben sich als "Priester" dieser neuen Religion auserkoren. Historiker Manuel Caballero hat in seinem Buch "Porqué no soy un bolivariano" darüber geschrieben. Aber niemals war dieser Personenkult so ausgeprägt wie jetzt, unter der Chávez-Regierung.
Hier könnt Ihr die Werbung für einen neuen Dokumentarfilm sehen, den die staatliche Venezolana de Televisión angekündigt hat. Dabei wird Chávez als der neue Retter der Nation, der grosse Visionär porträtiert. Alle Venezolaner mit einem Fernseher können sowas sehen. Über 73% von ihnen können nur solche Sendungen schauen.
Dieses Foto - leider von schlechter Qualität - habe ich beim venezolanischen Postamt schon 2007 gemacht. Links steht das Bild von Chávez mit einem Brief, den er im Gefängnis nach seinem gescheiterten Putschversuch geschrieben haben soll. Rechts sieht man Bolívar und einen bekannten Brief von ihm aus dem Exil.
Anmerkung:
"v" wird bei dieser Werbung wie /v/ ausgesprochen, statt wie /β/, was eine häufige aber sehr krasse Hyperkorrektur ist. Weder eine analphabetische Bäuerin wie meine Oma noch ein anerkannter Schriftsteller würden das so aussprechen.
Venezolaner verehren Simón Bolívar zu Unrecht auf diese Art und Weise. Bolívar war sehr klug, so dass er den Personenkult um sich selbst zu fördern wusste, wie der alte Karl Marx ganz genau erkannte. Die venezolanischen Militärs und Caudillos haben dies aber seit Bolívars Tod 1830 ganz unverschämt ausgenutzt. Sie haben sich als "Priester" dieser neuen Religion auserkoren. Historiker Manuel Caballero hat in seinem Buch "Porqué no soy un bolivariano" darüber geschrieben. Aber niemals war dieser Personenkult so ausgeprägt wie jetzt, unter der Chávez-Regierung.
Hier könnt Ihr die Werbung für einen neuen Dokumentarfilm sehen, den die staatliche Venezolana de Televisión angekündigt hat. Dabei wird Chávez als der neue Retter der Nation, der grosse Visionär porträtiert. Alle Venezolaner mit einem Fernseher können sowas sehen. Über 73% von ihnen können nur solche Sendungen schauen.
Dieses Foto - leider von schlechter Qualität - habe ich beim venezolanischen Postamt schon 2007 gemacht. Links steht das Bild von Chávez mit einem Brief, den er im Gefängnis nach seinem gescheiterten Putschversuch geschrieben haben soll. Rechts sieht man Bolívar und einen bekannten Brief von ihm aus dem Exil.
Anmerkung:
"v" wird bei dieser Werbung wie /v/ ausgesprochen, statt wie /β/, was eine häufige aber sehr krasse Hyperkorrektur ist. Weder eine analphabetische Bäuerin wie meine Oma noch ein anerkannter Schriftsteller würden das so aussprechen.