Mörder als Vaterlandsheld?




















Herr Richard Peñalver ist ein Vertreter der Sozialistischen Einheitspartei Venezuelas oder PSUV im Caracas-Stadrat. Nun will der Chávez-Anhänger Abgeordneter der Asamblea Nacional werden. Seine einzige bekannte "Leistung" ist, am 11.4.2002 auf unbewaffnete Demonstranten geschossen zu haben.

Bei dieser Strafaktion haben die sogenannten "Vaterlandshelden" der Llaguno-Brücke in Caracas auf die Menge gefeuert. Mehrere Bürger wurden dabei umgebracht. Damals hatten Hundertausende Venezolaner gegen die Regierung Chávez demonstriert. Die Chávez-Anhänger u.a. an der Llaguno-Brücke haben Gewalt benutzt, um zu verhindern, dass die Masse den Präsidentenpalais erreichen sollte. Am Ende hat eine Gruppierung von Rechts das Chaos benutzt, um gegen den ehemaligen Putschist von 1992 und seit 1999 amtierenden Präsidenten Chávez selbst zu putschen. Nach zwei Tagen war Chávez aber wieder an der Macht.

Die Chávez-Regierung hat seit 2002 abgelehnt, eine unabhängige Kommission zur Aufklärung der Ereignisse zu ernennen. Seitdem werden die Mörder der Llaguno-Brücke als Helden der Regierung geehrt.

Und nun will Peñalver sich als Vaterlandsheld verkaufen. Man liest: "Vaterlandsheld - Llaguno-Brücke". Ideen für Venezuelas nachhaltige Entwicklung? Die hat er nicht. Waffen kann er aber ganz gern einsetzen.

Um die Ereignisse von 2002 besser zu verstehen, kann man Brian Nelsons Buch The Silence and the Scorpion benutzen. Man kann auch eine vorwiegend Chávez-freundliche Version in der englischen Wikipedia lesen.


Ps. Danke an Gustavo und Daniel.