Humboldt in Venezuela 1














Alexander von Humboldt ist in Lateinamerika mit grosser Wahrscheinlichkeit bekannter als in Deutschland. Hier habt Ihr einen ausgezeichneten deutschen Dokumentarfilm über ihn. Die Bücher sind -logo- tausendmal besser. Dieser Film ist aber eine schöne Einführung zu Humboldts Reisen und ein guter Verbindungspunkt zum gegenwärtigen Venezuela.

Bei 3:03 spricht Herr Caripe über "uns Indianer". Eigentlich sind die meisten Chaimas -eine Ethnie der Kariben- aufgrund der vielen Volksbewegungen an der Nordküste Südamerikas ziemlich bunt gemischt mit Europäern und -etwas weniger- mit Schwarzen. Meine Schwester sieht viel indianischer aus als er. Der Mann hat aber schon einen sehr Chaima-Familienname: "Caripe". Seine Frau sieht auch viel indianischer aus. Caripe war eine Chaima-Region. 99% der Venezolaner haben europäische Namen. Diese Namen waren manchmal nur übernommen, sie sind aber meisten schon die Namen unserer Vorfahren: über 90% der männlichen Vorfahren aller Venezolaner und über 20% aller weiblichen Vorfahren waren Europäer. Die Indinanerinnen bildeten schon der Hauptanteil der weiblichen Vorfahren.

5:20: Die Priester haben zumindest bis zur Unabhängigkeitszeit die Chaima-Sprache nicht verboten, sondern auch untersucht und gefördert. Das sagt Humboldt selbst und er zitiert sogar oft von diesen Priestern. Humboldt hat auch Wörterbücher und Grammatiken der Priester nach Deutschland geschickt, damit sein Bruder diese Werke für seine Untersuchungen verwenden konnte. Manche dieser Werke befinden sich nun in deutschen Bibliotheken. Wann und wo genau haben Priester die Benutzung der indianischen Sprachen verboten? Das weiss ich nicht. Im Delta und im Gran Sabana-Gebiet haben sich die Priester für die Beibehaltung dieser Sprachen eingesetzt.

Cumana ist eine Stadt, die Ihr mal besuchen müsst, wenn Ihr Venezuela besucht. Nur der Kern hat noch historische Gebäude, die ganze Region ist aber schön.

Leider ist die Vision über Simón Bolívar in diesem Dokumentarfilm etwas zu rosig. Das ist nicht verwunderlich: man hat mit venezolanischen konventionellen "Historikern" geredet. Marx hatte eine ganz andere Meinung. Professionele Historiker, rechts und links, auch.

Ihr könnt in Wikipedia ein bisschen über die Fettschwalmen, die Guácharos, lesen.