Das ist, was einige Bloggers gehört haben: der venezolanische Caudillo soll Prostatakrebs haben. Er soll seit einigen Wochen eine Operation hinter sich gebracht haben. Die Tests hätten schlechte Ergebnisse gegeben. Gegen Empfehlungen der Ärzte hätte Chávez darauf bestanden, Blitzreisen nach Ecuador und Brasilien zu machen - vor allem, um seine Krankheit zu vertuschen -. Er hätte aber dann eine postoperative Infektion gehabt. Die Infektion soll nun unter Kontrolle sein, Chávez müsste sich nun aber einer Radiotherapie unterziehen.
Was ich denke? Keine Ahnung. Alles ist möglich. Vielleicht hat er gar nichts. Vielleicht ist er kerngesund. Vielleicht schon. Man muss einfach warten. Diese Gerüchte sollten uns darüber nicht hinwegtäuschen, dass sich Venezuela - mit oder ohne den Caudillo - in einer explosiven Situation befindet. Die sozialen Spannungen sind grösser denn je.
Ich denke aber wieder wie Daniel Duquenal: ein baldiger Tod des Caudillos wäre worst case scenario für Venezuela. Es gibt nichts Schlimmeres, als einen Pseudomartyr zu haben, jemand, der stirbt, bevor er zur Rechenschaft gezogen wird. Als Mensch kann ich ihn gute Besserung wünschen. Als Venezolaner wünsche ich darüber hinaus, dass meine Landsleute besonnen bleiben und sich auf die Entminung des Landes konzentrieren, ob Chávez sehr krank ist oder nicht.
Am 5.7 feiern wir das 200. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung Venezuelas. Chávez ist immer noch in Cuba. Man fragt sich, ob der Militärmensch an dem Tag in Venezuela sein kann. Ich bin sicher, dass Chávez alles unternehmen wird, um dabei zu sein. Warten wir mal ab.