Nur Drogenhändler
Walid Makled ist ein Venezolaner syrischer Herkunft, der wie viele Syrer in Venezuela als Kleinhändler anfing und zu einem vermögenden Geschäftsmann wurde. Er war regierungsnah. Beim Erdölstreik im Jahr 2002 unterstützte er die Chávez-Regierung und wurde so zu einem der Helden der Chávezbewegung und noch dazu sehr reich. Walid wurde der Regierung aber auch problematischer, denn er war ein dicker Freund vom Militär Acosta Carlez. Acosta war Gouverneur des Bundesstaates Carabobo von 2004 bis 2004, er war einer der "Chávez-Revoluzzer" vom 1992-Putsch. Carlez wurde immer unberechenbarer, er war vom Volk allzu verhasst, als dass er noch als Kandidat haltbar wäre. Weil Walid zu Acosta stand und Acosta bei den 2008 Wahlen als dritter Kandidat gegen die Option und gegen die Option der Regierung auftreten wollte, wurden der Walid-Clan und Acosta zu Feinden des Chavismus.
Dann beschloss Abdullah Makled, Walids Bruder, bei den Wahlen zum Bürgermeister Valencias - Kern des Bundesstaates Carabobo- auch gegen die Kandidaten der Militärs und der Opposition aufzutreten. Acosta kam an dritter Stelle bei den Gouverneurwahlen und Abdullah Waled kam an vierter Stelle bei den Wahlen für den Bürgermeiste Valencias. Die Chávez-Regierung fing an, gegen die Brüder wegen Drogenhandels und Mordes zu ermitteln. Es gab schon lange Gerüchte, dass die Walid nicht besonders halal waren. Ein anderer Militär, Cliver Alcalá, berichtete über mögliche Beziehungen vom Militär Acosta zum Drogenhandel. Chávez distanzierte sich von ihm.
Der Fluch der Karibik
Walid Makled floh aus Venezuela und wurde später in Kolumbien festgenommen. Er erzählte dann, wie er mit Acosta zusammenarbeitete, wie beide ein Warenhaus im Hafen Puerto Cabello hatten.
Es gab einen diplomatischen Krieg zwischen den USA und der Chávez-Regierung, um Walid Makled zu bekommen. Am Ende beschloss die kolumbianische Regierung Makled nach Venezuela zu schicken. Chávez hatte Handelsbeziehungen zu Kolumbien drastisch reduziert und die Auszahlung vieler Schulden gestoppt. Nun kam der Handel wieder in Bewegung -kolumbianische Waren flossen wieder Richtung Venezuela und venezolanisches Geld und Gas flossen nach Kolumbien. Darüber hinaus wurden die Schulden beglichen. Die Chávez-Regierung bekam Walid. Dieser hatte gesagt, dass er eng mit vielen Militärs Venezuelas gearbeitet hatte und dass viele völlig im Drogenhandel verwickelt waren. Er sagte, er habe viele Beweise. Die venezolanische Regierung versprach, dass Walid öffentlich vor Gericht kommen würde. Der Prozess verläuft nun, aber nur hinter geschlossen Türen. Es gibt 14 Staatsanwälte und viele "Regierungsexperte" aber nur eine Person der Opposition, die das ganze sehen darf...und man weiss nicht, unter welchem Druck diese Person nun steht.
Der Richter der Rhewoluzion
Makled hatte in Kolumbien schon erzählt, wie er bestimmte Sonderpässe von Richtern bekommen hatte, um so besser Zugang zu vielen Orten zu haben. Beim Prozess kam das Thema wieder zurück, wie diese Richter den Drogenhändlern immer wieder freie Hand gelassen haben. Einer dieser Richter war der frühere Militärrichter und Mitglied des Obergerichtshofs Eliado Aponte Aponte. Aponte floh vor einigen Tagen nach Costa Rica. Von da ging er in die USA. Nun ist er ein Zeuge für die Straffverfolgungsbehörde DEA.
Aponte Aponte gab nun ein Interview in Miami. Meine Oma, die nicht lesen oder schreiben konnte, konnte 1000 besser Spanisch sprechen als er, der bis jetzt ein Richter war. Er sagte, die Generäle Baduel -früherer bester Freund von Chávez aber nun im Gefängnis wegen Korruption-, Henry Rangel Silva - Verteidigungsminister Venezuelas und von der USA als Drogenhändler und FARC-Unterstützer betrachtet- und Hugo Carvajal hätten ihn aufgefordert, einen Leutnant freizulassen, der in einem wichtigen Kokaindeal ertappt worden war. Aponte Aponte bestätigte, dass er viele Sonderausweise für "Freunde" der Regierung unterschrieb. Und dann erklärte er, er will seine Ehre und seinen Namen in Venezuela verteidigen.
Dieses Interview wurde von einem Fernsehsender Floridas ausgestrahlt, der dem venezolanischen Millionär Eligio Cedeño gehört. Cedeño war noch im Jahr 1999 ein armer Kerl, der während der ersten Jahren der Revolution ein superreicher Bankier wurde, selbst Freund einer Tochter Chávez war, dann aber aus dem bolivarischen Paradies verstoßen wurde als er die Beziehung mit der Chávez-Infanta beendete. Die Chávez-Regierung beschuldigte Cedeño der illegalen Bereicherung durch Nichtachtung der Währungskontrolle. Der Bankier verbrachte 2 Jahre in Gefängnis. Da er dann aber von der Richterin freigelassen wurde- sie argumentierte, man könne ihn nicht länger im Gefängnis lassen-, wurde diese Richterin festgenommen und zwar nachdem Chávez das befohlen hatte. Chávez hatte dabei öffentlich erklärt, sie müsse mindestens 30 Jahre im Gefängnis sitzen (die Höchststraffe wegen Mordes). Afiuni sitzt seit 2 Jahren im Gefängnis - ohne Verfahren. Selbst der Chávez-Fan Noam Chomsky hat einen Brief an den Caudillo Chávez geschrieben, um auf die Freilassung dieser Richterin zu plädieren...ohne Erfolg...die Frau ist nun unter Hausarrest, aber nur, weil sie schwerkrank ist.
Zurück zu Aponte und Aponte: dieser Richter sagte (Minute 6:10), dass er sich eines Besseren besann, als er einsah, dass man ihn mit demselben Massstab messen wollte, wie alle anderen...und das sei "nicht die Rechtsgebung, die man haben muss, die Rechtsgebung der Verfassung".
Dieser Mann ist so korrupt, dass er nicht einsieht, wie verbrecherisch und wiedersprüchlich seine Haltung ist. Er bestätigte, dass jede Menge Bonzen des Chavismus ihn angerufen hatten, um die Rechtsprechung hier oder da zu beeinflussen.