Der venezolanische Militärführer und das Vaterland


Der seit 13 Jahren amtierende Präsident und Caudillo Hugo Chávez hat eine Debatte mit Henrique Capriles, dem Kandidat der alternativen Kräfte, abgelehnt. Nun sagte er, er würde sich schämen, gegen ein solches "Unwesen" zu debattieren. "Ich würde lieber ein Schwergewicht vor mir haben". Chávez hat übrigens niemals an einer Debatte teilgenommen. Ferner erklärte der Militär, seine Bewegung, der Chavismus, sei nicht Chávez, sondern "Vaterland" pur...ein Chávez-Anhänger sei ein Patriot und diejenigen, die Vaterland wollen, sind mit Chávez, es gäbe keinen anderen Weg". Wo haben wir das schon mal gehört?

Der Meinungsforschungsfirma Hinterlaces zufolge hat der Caudillo, der das Land im Laufe des längsten Erdölbooms der Geschichte regiert, einen klaren Vorsprung gegenüber Capriles: 51% gegen 34% der Stimmen.

Der Präsident hat heute Viktor Sheiman, einem weissrussichen  Militär mit KGB-Verbindungen und engstem Freund des Diktators Lukaschenkos, die Medaille "Stern von Carabobo" erteilt. Bald wird Lukaschenko selbst Venezuela besuchen. Wahrscheinlich will der slawische Autokrat sicher sein, dass das Erdöl weiter Richtung Minsk fliesst.

Caracas ist eine chaotische Stadt. Die Abgasen der Autos werden sehr deutlich gespürt. Es gibt kaum Lebensräume für Kultur, für Krankenhäuser. Die Militärs wollen aber den Militärflughafen nun zum Teil in eine Rennstrecke für Formula 1 verwandeln. Der Grund? Der frühere Militär und nun Formula-1 Pilot Maldonado, der dank Millionen Spende nun endlich was gewonnen hat, unterstützt öffentlich den Caudillo.

Der Militär Chávez wird von Sahra Wagenknecht, Bundestagsabgeordnete, als grosser Demokrat und Held angesehen. Die Deutsche sagt, sie weiss, wovon sie redet, denn sie war in meinem Land. Vielleicht werde ich mich von nun an Deutschlandkenner nennen...ich war wesentlich länger in Sahras Land als sie in meinem.