Einmal Nazi, immer...was?

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Brigitte hat mir vor einigen Tagen einen Link zu einem deutschen Verehrer des Hugo Chávez. Es handelt sich um einen Mann, der in der DDR geboren ist, der zuerst mit dem DDR-Staat nicht zurechtkommen konnte, der aber auch nach Wende auch keinen Platz in der Gesellschaft fand. Seit 1987 bezeichnete er sich als Nationalsozialist. Er war dann Mitglied bei der NPD und aktiv bei anderen Rechtsradikalen in Deutschland. Er sagt nun, 1997 wäre er ausgestiegen. Danach war er wegen Körperverletzung oder, wie er sagt, wegen "Körperverletzung" im Knast. Seit 1999 beschäftigt er sich u.a. mit "Spirirualität". Im Jahre 2009 war er wieder u.a. Mitglied der deutschen Republikaner und kurz danach der DVU. Dann kam sein Saulus zu "Paulus"-Moment , zum zigten Mal: Er wurde Mitglied in der Volksinitiative gegen das Finanzkapital. Nun ist er ein Verehrer des Chávez und sagt, die Venezolaner hätten es besser als die Deutschen, ein Volk, das "ausgebeutet und belogen" wäre und "alles mögliche erträgt", ein Volk, das unter der "Diktatur des Kapitals" zu leiden hat. Er sagt, er kann nicht nach Venezuela, weil er arm ist. Und das glaube ich ihm. Auf jeden Fall ein Sozialfall, aber schon extrem.

Wie Robin Williams sagen würde: he has "issues". Der Mann wäre auf jeden Fall ein Extremfall in jedem Land. Lohnt es sich, über ihn in Zusammen mit Venezuela zu reden? Ich war zuerst nicht sicher, aber er ist schon ein Vertreter - wenn auch unbekannt und ohne Macht - der letzten Verteidiger des Chavismus in Europa.

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Was kann man aber über jemanden wie Frau Sarah Wagenknecht sagen? Sie ist auch eine Ossi, sie hatte es aber a bissl besser: sie wurde Abgeordnete der Linken im EU-Parlament, sie heiratete einen Geschäftsmann - ob sie ihn Kapitalist oder Schatz nennt sei dahingestellt - und wettert nun als Bundestagsabgeordnete gegen den Kapitalismus. Sie sagte einmal, die DDR wäre besser als die BRD und sie hat die Berliner Mauer als ein "notwendiges Übel" bezeichnet.














Im Gegensatz zum ersten Fall kann Frau Wagenknecht ein bisschen reisen und mit ihren eigenen Augen Venezuela sehen. Und was schreibt sie in ihrer Homepage? Wenn ich ihre Texte lese, denke ich zurück an das Lesen der sowjetischen Pravda. Ich könnte lange und in Detail jeden ihrer Sätze demontieren. Ich zitiere hier aber nur dies:

"Innerhalb von wenigen Jahren brachte man mehr als 1,5 Millionen Menschen das Lesen und Schreiben bei, die Analphabetenrate wurde von über 11 Prozent auf nahezu null reduziert."


Mein Gott, davon könnte selbst Schweden schon mal was lernen. Für die Demontage verweise ich lediglich auf meine Posts mit dem Label "Education in Venezuela".