Endlich hat Chávez auf die Nachricht über den Nobelpreis für Frieden für Herrn Liu reagiert. Die Propagandamachine der venezolanischen Regierung VTV hat tagelang gewartet, bis der "Revolutionsführer" was erzählte. Hier könnt Ihr auf Spanisch lesen, was der ehemalige Putschist und gegenwärtige Präsident Venezuelas sagte.
Chávez erklärt, er lehnt die Befreiung von Liu Xiaobo völlig ab und solidarisiert sich mit der chinesischen Regierung. Er sagt, Liu sei ein Mann, der gefangen ist, weil er die Gesetze Chinas verletzt hat. Er erklärt nicht, um welche Gesetze es sich handelt.
Ferner sagt der Präsident, die Opposition in Venezuela sei eine Minderheit. Er sagt wohl nicht, seine "Mehrheit" in den letzten Wahlen bestehe -trotz aller Schikanen gegen die anderen- aus 48.13% der Stimmen gegen 47.22% und 3.14% für die alternativen Strömungen MUD und PPT.
Der Militärbonze kritisiert die Opposition, die "behauptet, die chinesische Regierung sei totalitär und verletzte die Menschenrechte".
"Die Vaterlandsverräter (escuálido, wörtlich Schwächlinge) ...behaupten, sie seien die Sieger im Lande. Ich sage, dass das Volk auf sie wartet (?), um ihnen zu zeigen, dass sie nie zum Präsidentenpalais zurückkommen werden."
Chávez wechselt dann zu Drohungen. Er sagt, dass wenn die anderen zurückkämen, sie als erstes die Beziehungen mit China abbrechen würden, womit alle Abkommen mit diesem Land gestoppt sein würden. "Alle Agrarsysteme (?), alle Wohnungsprojekte (eigentlich keine), den Bau von Satelliten mit China (in Wirklichkeit Import von einem Satellit, der noch sehr viele Probleme hat), die Militärtechnologie (oder auf Deutsch Waffenimport), die Krediten und langfristige Darlehen (d.h. Pfandgeld für überbilliges Erdöl auf Jahren) würden verloren gehen".
Man kann sicher sein, dass die chinesische Regierung alles tun wird, damit der Militär Chávez trotz venezolanischen Volks weiter an der Macht bleibt.
Hier könnt Ihr lesen, warum Herr Liu im Gefängnis sitzt.
Anscheinend ist Frau Liu nun unter Hausarrest.
Chinesen in noch zum Teil demokratischem Hong-Kong protestieren gegen die Festname von Liu.