Seitdem der Militärcaudillo in Venezuela an der Macht ist, hat man viel weniger Sozialwohnungen gebaut als zuvor...obwohl die Regierung aufgrund viel höherer Erdölpreise viel mehr Geld zur Verfügung hatte. Da der Druck wächst, etwas zu tun, wird der Caudillo heute erklären, wie seine Regierung nun auf einmal Hunderttausende Wohnungen jährlich bauen wird - oder eher wie die Chinesen es tun werden, denn Venezolaner sind anscheinend nicht mehr in der Lage, selbst zu bauen.
Chávez hat immer wieder improvisiert und einige Projekte ins Leben gerufen. Die Verantwortlichen waren aber absolut inkompetent und alles andere als ehrlich. Man hat sich keine Gedanken über Nachhaltigkeit gemacht. Der Caudillo geht von einer Idee zur anderen, er verspricht vieles und sagt, man beginnt erst jetzt. Die Militärs wissen zB nicht, dass man Jobs schaffen muss, wenn die Leute in einem bestimmten Ort leben sollen. Und darum sind die Leute nicht zu den wenigen Sozialwohnungen gegangen, die der Staat in der Mitte von nichts gebaut hat.
Nun will Chávez wieder einfach ein paar Projekte in Caracas anfangen. Da diese Region aber sehr dicht besiedelt ist und die Militärs sich nicht viel Mühe machen wollten, die beste Lösungen zu finden, wollen sie nun einfach beschützte Grünflächen benutzen. Diese Sozialwohnungen werden nur ein paar Potemkindörfer für die Pseudorevolution darstellen. Ihr Bau wird aber dazu führen, dass ein ganzes Gebiet mit sehr wenigen Grünplätzen noch grauer wird.
In einigen Orten wird ein Referendum stattfinden. In Wirklichkeit wird Chávez wieder seine ganze Propagandamaschine und Einschüchterungsgangs einsetzen, um sicher zu sein, dass er alle Gebiete für Wohnungen verwenden kann.
Cristian Chirinos, von der Kommission für Planung und Lokalentwicklung in Chacao, sagt, dass die Nationalregierung einen Teil des Nationalparks Ávila (nun vom Caudillo als Teraima Repano umbenannt), ein Stück des Cristobal Rojas-Parks und den Paseo Vargas benutzen will, um Wohnungen zu bauen. Die Regierung hätte statt dessen Plätze in Coche, in El Valle und in José Felix Ribas benutzen können, wo man immer noch ein bisschen Platz hat, um zu bauen.
Wieso denkt niemand daran, gute Jobs in Guárico oder Monagas, in Portuguesa oder in Barinas zu fördern, damit die Leute nicht weiter aus diesen Regionen nach Caracas gehen, sondern in ihren Regionen bleiben? Ich frage mich, was Alexander von Humboldt gedacht hätte, hätte er diese Pläne im heutigen Caracas gesehen.